Ein kurioses Spiel, das viel zu bieten hatte: Die Eisbären haben erst alles im Griff, im Mitteldrittel kommt der HC Meran auf und dreht die Partie. Ein wildes Schlussdrittel, bei dem sogar der Schiedsrichter mit Nasenbluten vom Eis muss, und 4:4 nach 60 Minuten. In der Overtime verpasst der EKZ die Entscheidung, im Penaltyschießen haben die Gäste das glücklichere Ende für sich, die Eisbären fahren aber immerhin einen Punkt ein.
Ganze acht Cracks fehlen den Eisbären im heutigen Heimspiel gegen Meran, dafür gibt es aber Verstärkung vom EC VSV – Johannes Tschurnig und Luca Erne geben ihr Debüt in Blau-Gelb. Im Tor startet erstmals in dieser Saison Martin Reder. In einer einmal mehr bestens gefüllten KE KELIT Arena legt Zell am See sehr druckvoll los und hat schon nach wenigen Sekunden die erste Torchance durch Jennes. Ein Widen-Schuss schlüpft Gästekeeper Bernard fast durch, und auch ein Powerplay gibt es. Auf den ersten Treffer müssen die rund 2000 Fans aber noch etwas warten. In Minute zehn: Angriff über rechts, der auffällige Tomazevic mit viel Speed, Hereingabe, und in der Mitte hält der mitaufgerückte Widen den Schläger hin – 1:0 für den EKZ. Meran findet offensiv kaum statt, die wenigen Schüsse sind leichte Beute für Martin Reder. Nach den ersten 20 Minuten führen die Eisbären völlig verdient mit 1:0.
Im zweiten Drittel kann Philip Putnik die Führung ausbauen. Lahoda verzögert gut, Putnik kommt frisch von der Bank, bekommt den Puck, zieht ganz nach links, Bernard geht etwas zu früh nach unten, und die Nummer 29 mit dem 2:0. Nach 24 Minuten die bis dahin beste Chance der Gäste, Reder pariert aber gut. Dennoch kommt plötzlich mehr von Meran, und es wird brenzlig. Ein Unterzahlspiel kann man noch überstehen, die Südtiroler bleiben aber im Angriff – Schlagschuss, Rebound, Tor, nur noch 2:1. Noch einmal Unterzahl, Powerplaytor zum 2:2. Die Eisbären fangen sich dann eigentlich und haben ihrerseits gute Möglichkeiten, Bernard hält jedoch gut. Dann wieder eine Strafe gegen den EKZ, Schlagschuss, noch leicht abgefälscht, und plötzlich führt Meran hier mit 3:2. Ein Powerplay für Zell am See bringt nichts mehr ein.
Das Schlussdrittel beginnt gut für Zell am See, gleich mehrere Gelegenheiten auf den Ausgleich, der Treffer gelingt aber Meran nach gut 45 Minuten – 2:4. Widen muss nach einer Frustaktion auf die Strafbank, erneut Unterzahl. Glück für den EKZ – der Puck wird einmal gerade noch so von der Linie gekratzt. Zauner mit einem Faustkampf mit Nousiainen, auch ein Linesman bekommt was ab und muss mit einer blutenden Nase vom Eis. Mit nur drei Referees geht es weiter – was für ein wildes Spiel jetzt! Powerplay Eisbären, Wilfan ist zur Stelle und verkürzt auf 3:4, noch fast zehn Minuten zu spielen. Weiter Pass von Widen auf Putnik, der Angreifer erläuft die Scheibe noch, Pass zum mitgelaufenen Tschurnig, und Tor – 4:4! Es bleibt hitzig, Zauner mit einem Bilderbuchcheck gegen den Scheibenführenden, das wollen Eishockeyfans sehen. Doch der Schiedsrichter sieht eine Behinderung und schickt den Zeller Verteidiger auf die Strafbank, die Emotionen kochen hoch – Powerplay für Meran, die Eisbären verteidigen erfolgreich. Weiter geht’s fünf gegen fünf, und auch der verletzte Schiedsrichter ist wieder mit dabei, Tor fällt keines mehr – Overtime!
In der Verlängerung gibt es eine Strafe gegen Meran, vier gegen drei Überzahl, Timeout EKZ. Jennes hat die beste Möglichkeit bei einem Nachschuss, der Puck findet aber nicht ins Tor, es geht ins Penaltyschießen. Stiegler trifft für Zell, Traversa verspringt eigentlich schon fast die Scheibe, er verwandelt seinen Versuch aber doch noch. Die restlichen Schützen vergeben, bereits im Sudden Death scheitert erst Putnik, dann trifft Nousiainen für die Gäste. Jennes muss treffen, Bernard zeigt aber eine ganz starke Parade und sichert Meran den Extrapunkt.
Eisbären Angreifer Blaz Tomazevic: „Wir sind gut ins Spiel gestartet, das erste Drittel hatten wir gut im Griff. Auch im zweiten Abschnitt haben wir gut losgelegt, aber danach haben wir irgendwie aufgehört, nicht so gespielt, wie wir das sollten, und auch noch dumme Strafen genommen. Im letzten Drittel haben wir uns noch gut zurückgekämpft und nicht aufgegeben. Penaltyschießen ist dann immer auch eine Glückssache, zwei Punkte wären mir aber lieber gewesen als einer. Wir schauen auf unser Spiel am Samstag.“
ALPS HOCKEY LEAGUE | Regular Season | SAISON 2025/2026 | Runde 11
EK Zeller Eisbären vs. HC Meran/o 4:5 n.P. (1:0/1:3/2:1/0:0/0:1)
Do, 30.10.2025 | 19:30 Uhr, KE KELIT Arena Zell am See
Torfolge:
1:0 | 10.| WIDEN Fredrik (EQ)
2:0 | 23.| PUTNIK Philip (EQ)
2:1 | 28.| TRIVELLATO David (EQ)
2:2 | 30.| TRAVERSA Tommaso (PP1)
2:3 | 35.| TRAVERSA Tommaso (PP1)
2:4 | 46.| NOUSIAINEN Rasmus (EQ)
3:4 | 50.| WILFAN Maximilian (PP1)
4:4 | 53.| TSCHURNIG Johannes (EQ)
4:5 | 65.| NOUSIAINEN Rasmus (PS)
ZS: 1972